Willkommen beim Fuldaer Geschichtsverein e.V.

Anmeldeformular Fuldaer Geschichtsverein 

Das im Jahre 744 im Auftrag des Bonifatius gegründete Kloster Fulda gehörte zu den bedeutendsten geistlichen und kulturellen Zentren des ostfränkischen Reiches.
Als spätere Reichsabtei und Bischofssitz spielte das in der Mitte Deutschlands gelegene weltliche Territorium des Abtes bzw. Fürstbischofs von Fulda eine wichtige Rolle im Herrschaftsgefüge des Alten Reiches.

Die Hauptstadt Fulda erhielt im 18. Jahrhundert ein barockes Gepräge, das noch heute Teile des Stadtbildes bestimmt. Nach der Säkularisation des Jahres 1803, welche das Ende des geistlichen Staates bedeutete, kamen die nördlichen Teile des Fuldaer Landes einschließlich der Stadt Fulda nach verschiedenen Herrschaftswechseln 1816 an Kurhessen und mit diesem im Jahre 1866 an Preußen.

Seit 1946 sind sie Bestandteil des Bundeslandes Hessen. Die südlichen Teile um Brückenau und Hammelburg kamen 1815 an Bayern, die östlichen Gebiete um Geisa und Dermbach an Sachsen-Weimar.

Der Fuldaer Geschichtsverein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte, Kultur und Wirtschaft im räumlichen Bereich der ehemaligen Fürstabtei Fulda zu erforschen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit in Form von Vorträgen, Publikationen und Exkursionen zu vermitteln. Unser Verein besteht seit 1896. Derzeit nutzen rund 500 Mitglieder und zahlreiche Interessierte die Angebote des Fuldaer Geschichtsvereins.

Termine

Die Vortragsveranstaltungen finden immer
– falls nicht anders angegeben – statt im
Forum Kanzlerpalais, Unterm Heilig Kreuz 1, 36037 Fulda

Donnerstag, 28. November 2024, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Holger Gräf/Dr. Johannes Kistenich-Zerfass/Dr. Thomas Heiler
Ältester Stadtplan Fuldas neu entfaltet – Zum Abschluss von Restaurierung und Digitalisierung des Jestaedt-Plans von 1727
Einmalige Gelegenheit: Geschichtsverein präsentiert wiederhergestelltes
Original des „Jestaedt-Plans“ von 1727 am Donnerstag, 28. November
Fuldas berühmtester Stadtplan wurde restauriert

Er gehört zu den bekanntesten Dokumenten der Fuldaer Stadtgeschichte und ist bis heute für die historische Forschung wie auch für die Architekten und die Denkmalpfleger eine unverzichtbare Quelle für die frühe Stadtentwicklung. Die Rede ist vom sogenannten Jestaedt-Plan, der vor fast 300 Jahren im Zuge einer Katasteraufnahme der Stadt Fulda entstand.
Das im Staatsarchiv Marburg aufbewahrte Original des Katasterplans wurde jetzt aufwendig restauriert und kehrt am Donnerstag, 28. November, nach knapp 150 Jahren noch einmal für einen einzigen Tag nach Fulda zurück: Im Rahmen der Vortragsreihe des Fuldaer Geschichtsvereins kann er um 19 Uhr im VHS-Gebäude (Forum Kanzlerpalais), Unterm Heilig Kreuz, besichtigt werden. Informationen zum Plan, seiner Restaurierung und zu seiner künftigen Verwertung als Grundlage für ein Digitales Häuserbuch der Stadt Fulda referieren der Präsident des Hessischen Landesarchivs, Dr. Johannes Kistenich-Zerfaß, Professor Holger Thomas Graef (Hessisches Institut für Landesgeschichte) und Dr. Thomas Heiler (Kulturamt der Stadt Fulda).
Hintergrund – Der „Jestaedt-Plan
Die etwa 1,40 Meter hohe und 1,70 breite farbige Karte diente im Jahr ihrer Herstellung 1727 nicht zur Orientierung für Touristen in der Stadt, sondern hielt zur Festsetzung der Grundsteuer alle bebauten und unbebauten Grundstücke in Fulda detailgetreu in einem Grundriss fest. Eine durchgehende Nummerierung aller Anwesen erlaubt die Verbindung mit einer zeitgenössischen Katasterbeschreibung, in der Angaben zu den Hausbesitzern und zur Art der Bebauung gemacht werden. Somit ist der Plan auch für die Haus- und Familienforschung von unschätzbarem Wert.
Das Original des „Jestaedt-Plans“ befindet sich seit 1875 im Marburger Staatsarchiv, das die Unterlagen der ehemaligen Fürstabtei und des Hochstifts Fulda verwahrt. Aufgrund seiner häufigen Nutzung im 18. und 19. Jahrhundert war die auf Papier gefertigte und auf Leinwand kaschierte Karte sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Papier hatte sich von seinem Untergrund abgelöst und zerbröselte. Lange Zeit störte sich niemand an diesem Umstand, da der bekannte Fuldaer Vermessungsingenieur und Regionalhistoriker Dr. Aloys Jestaedt (1890-1976) den Plan 1936 kopiert hatte und die Forschung in den letzten Jahrzehnten ausschließlich mit der Kopie arbeitete, da in Marburg das Original aus konservatorischen Gründen ohnehin nicht mehr zur Benutzung vorgelegt wurde.
Um den originalen Katasterplan vor dem endgültigen Verfall zu retten, beauftragte das Hessische Landesarchiv in diesem Jahr eine Spezialfirma mit einer aufwändigen Restaurierung, die mit Mitteln der Stadt Fulda finanziert wurde. Ziel der Arbeiten war es, die noch vorhandene Papiersubstanz zu sichern und zu stabilisieren. Die historischen Informationen sollten dabei weiterhin ablesbar bleiben und wieder besser sichtbar gemacht werden. Eine künftige Nutzung des Plans im Original soll allerdings die Ausnahme bleiben, zumal nach der Restaurierung ein hochwertiges Digitalisat angefertigt wurde, das künftig von der Forschung online genutzt werden kann.

Vortrag von Frau Schum am Donnerstag, 16. Janaur 2025, 19.00 Uhr
(nicht am 23. Januar 2025)
Elisa Schum
Eine Erneuerung der Liturgie:
Verbreitung und Rezeption der Liturgiereform im Bistum Fulda während und nach dem Zeiten Vatikanischen Konzil
Ort: Theologische Fakultät, Auditorium Maximum, Eduard-Schick-Platz 2
Kooperation mit der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars

Donnerstag, 13. Februar 2025, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Klaus Gereo Beuckers
Fuldaer Gelehrsamkeit. Das Kreuzeslob von Hrabanus Maurus und seine Bildtexte
Ort: Theologische Fakultät, Auditorium Maximum, Eduard-Schick-Platz 2
Kooperation mit der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars

Donnerstag, 20. Februar 2025, 18.00 Uhr
Mitgliederversammlung
Donnerstag, 20. Februar 2025, 19.00 Uhr
Dr. Maria Erb
Die Geschichte der Stiffoller

Donnerstag, 20. März 2025, 19.00 Uhr
Annett Matl
Die Schule für Körperbildung, Landbau und Handwerk in Loheland in der Zeit von 1933 bis 1945.
Quellenmaterial aus dem Loheland-Archiv

Donnerstag, 8. Mai 2025, 19.00 Uhr
Dr. Berthold Jäger
Der Bauernkrieg im Stift Fulda.
Voraussetzungen – Verlauf – Auswirkungen